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Internationales Netzwerk für Kunstgeschichte

Sein Ursprung, seine Gründungspartner
 

Die Gründer des Netzwerkes für Kunstgeschichte (Ségolène Le Men, Professorin an der Universität Paris X, damals Directeur des Études Littéraires an der École Normale Supérieure in Paris, Salvatore Settis und Enrico Castelnuovo von der Scuola Normale Superiore in Pisa, Johanne Lamoureux und Todd Porterfield von der Universität Montreal, Iris Lauterbach vom Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München, Michael F. Zimmermann von der Universität Eichstätt, damals Universität Lausanne, Thomas Kirchner von der Universität Frankfurt am Main, Serena Romano von der Universität Lausanne, Henri Zerner von der Harvard University) haben sich in dem Wunsch zusammengetan, die kunsthistorische Ausbildung im Bereich des M.A.- und Promotionsstudienganges international zu vernetzen. Zu diesem Zweck verbanden sie europäische und nordamerikanische universitäre Ausbildungsinstitutionen (die kunsthistorischen Institute der Universitäten von Paris X, Frankfurt am Main, Lausanne, Montreal und die Harvard University) mit den Grandes Écoles (Scuola Normale Superiore, Pisa, und École Normale Supérieure, Paris) und Forschungsinstitutionen (das Institut National d'Histoire de l'Art, Paris, und das Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München). Von zentraler Bedeutung für die Zusammenarbeit ist seither ein jährlich organisiertes, internationales Treffen von Doktoranden und Dozenten der Partnerinstitutionen: die Frühjahrsakademie.

Vom 23. bis zum 30. April 2003 fand die erste internationale Frühjahrsakademie an der École Normale Supérieure in Paris statt. An ihr wirkten ungefähr sechzig Kunsthistorikerinnen und Kunsthistoriker mit: fortgeschrittene Studierende, die an ihrer Magister- oder einer Doktorarbeit arbeiteten, ihre Dozenten sowie aus mehreren Ländern eingeladene Forscher trugen in einer unhierarchischen, partnerschaftlichen Arbeitsatmosphäre themenbezogene Forschungen und work in progress-Berichte vor. Die Frühjahrsakademie war mit "Le Style" einem Thema gewidmet, das seit ihrer Etablierung als Universitätsfach im 19. Jahrhundert im Zentrum der Kunstgeschichte stand. Das Institut National d'Histoire de l'Art unterstützte das Treffen mit Stipendien für die französischen Teilnehmer, es arbeitete auch am wissenschaftlichen Programm mit und beteiligte sich an der Organisation.

Auf einer Sitzung am 29. April 2003 hat sich das Netzwerk in seiner aktuellen Form offiziell konstituiert. Es hat für eine Periode von vier Jahren ein Leitungskomitee (Ségolène Le Men, Iris Lauterbach, Todd Porterfield, Thomas Kirchner und Michael F. Zimmermann) und Henri Zerner zum Präsidenten gewählt.

Vom 18. bis zum 24. April 2004 fand die zweite vom Netzwerk organisierte internationale Frühjahrsakademie in Frankfurt am Main und München unter dem Titel "Die Kunst und ihr Publikum" statt.

Auf der Sitzung des Netzwerkes vom 24. April 2004 in München wurden die Kriterien für einen internationalen kunsthistorischen Master festgelegt. Außerdem hat das Netzwerk seine Statuten dahingehend präzisiert, dass es sich als ein Netzwerk von Personen versteht, die im Namen der Institutionen handeln, für die sie Verantwortung tragen. Kollegen der Universitäten von Edinburgh (Richard Thomson), Genf (Mauro Natale) und Fribourg in der Schweiz (Victor Stoichita), schließlich die Universitäten von München (Hubertus Kohle) und von Eichstätt in Bayern (Michael F. Zimmermann, der von Lausanne gewechselt ist) wurden von dem Netzwerk kooptiert.

Im August 2004 organisierte die Universität von Montreal in Kanada anlässlich des CIHA-Kongresses eine Sommerakademie über "Sites et territoires de l'histoire de l'art: un état de recherches".

Im Jahre 2005 fand die dritte Frühjahrsakademie vom 9. bis zum 15. Mai in Cortona statt. Sie wurde organisiert von der Scuola Normale Superiore, Pisa, und stand unter dem Thema "Geografia artistica". 

2006 wird die Frühjahrsakademie von 8. bis zum 12. Mai in Lausanne und Genf unter dem Thema "Arts et techniques" ausgerichtet.

Die Ziele des Netzwerkes


Die Gründungsmitglieder des Netzwerkes haben sich in ihrem Interesse an der kunsthistorischen Ausbildung auf hohem Niveau zusammengefunden. Sie eint das Bemühen um Interdisziplinarität, das Interesse für Fachgeschichte sowie für den Dialog zwischen der unterschiedlichen institutionellen Praxis und den nationalen, methodologischen Traditionen der Kunstgeschichte in den Ländern der Mitglieder.

Zentrales Anliegen ist es, den internationalen Dialog zu vertiefen und die Studierenden während und nach dem Studium daran teilnehmen zu lassen. In allen Stadien der Ausbildung soll der internationale Dialog fester Bestandteil der kunsthistorischen Arbeit werden. Die Studenteninnen und Studenten sollen dabei unterstützt werden, sich bereits während der Ausbildung ihr persönliches Netzwerk zu schaffen.

3. Mitglieder; Sprachen

Professoren, die in universitären Ausbildungsinstitutionen arbeiten, und Verantwortliche von Forschungsinstitutionen können Mitglieder des Netzwerkes werden. Das Netzwerk ist offen für Kunsthistoriker oder auch für Spezialisten anderer Fächer, die sich mit visueller Kultur auseinandersetzen.

Die Mitglieder des Netzwerkes handeln im Namen der Institutionen, für die sie verantwortlich sind. 

Die Sprachen des Netzwerkes sind Französisch, Englisch, Deutsch und Italienisch. Jeder Vortragende spricht in seiner eigenen oder in einer der genannten Sprachen.

 

Internationale Frühjahrsakademie


Die internationale Frühjahrsakademie ist die zentrale Veranstaltung des Netzwerkes, zu der die Mitglieder und die Studierenden ( Magistranden, Doktoranden und Postdoktoranden) sowie eingeladene Dozenten jährlich zusammenkommen. Jedes Jahr wird die Frühjahrsakademie in einem anderen Land des Netzwerkes abgehalten.

Die Frühjahrsakademie ist kein wissenschaftliches Kolloquium im engeren Sinne, sondern Bestandteil der Ausbildung zu selbständiger Forschung. Sie führt die Lehrenden zu gemeinsamer Debatte um ein Thema zusammen und trägt dazu bei, die internationale Zusammenarbeit im Postgraduiertenstudium bis hin zur gemeinsamen Betreuung von Dissertationen zu stärken.

 

Postgraduiertenschule in Kunstgeschichte (Master und Promotion)
 

Ziel der internationalen Postgraduiertenschule (in Planung) ist es, eine kunsthistorische Ausbildung auf hohem Niveau anzubieten, bei der die unterschiedlichen Traditionen und Methoden der Disziplin ebenso wie die neue methodologische Debatte in systematischer Reflexion mitberücksichtigt wird. Sie richtet sich an Studierende, die die Universitätslaufbahn anstreben, in Forschungsinstitutionen arbeiten wollen oder sich für eine Position im Museum oder in der Denkmalpflege vorbereiten. Der Studiengang soll auf zwei Ebenen angeboten werden (M.A. und Promotion). Zusätzlich soll die Möglichkeit geschaffen werden, auf dem Niveau des BA-Studienganges das Postgraduiertenstudium innerhalb der Internationalen Netzwerks bereits vorzubereiten. Die Studienabschnitte können sowohl konsekutiv wie auch durch Bewerbung von außen auf allen Ausbildungsstufen belegt werden.

Auf der Ebene des BA soll die studentische Mobilität durch die Stärkung der Verbindungen der Partnerinstitutionen im Rahmen des Erasmus-Programms unterstützt werden. In diesem Zusammenhang soll die Ausbildung in den Fremdsprachen wie auch das Interesse für die unterschiedlichen Traditionen und die interdisziplinären Herangehensweisen gefördert werden. Durch die partnerschaftliche Betreuung vor Ort trägt das Netzwerk dazu bei, Auslandsaufenthalte besonders effizient zu gestalten.

Statut des Netzwerkes

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